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![]() ![]() ![]() Readmore.de haben einen interessanten Bericht über das Anti-Cheat-Team der ESL online gebracht. In unregelmäßigen Abständen, meistens jedoch zu Beginn einer jeden EPS-Saison, gerät ein Instrument der ESL besonders in den Fokus: das Anti-Cheat-Team der bedeutendsten europäischen Liga. Doch nur wenig war bis heute über die Arbeit jener Institution gewiss. Der Leser musste immer darauf vertrauen, dass Entscheidungen, die dort getroffen wurden, korrekt waren. Nun packt ein ehemaliger AC-Admin gegenüber readmore.de aus, wie die Arbeit des Gremiums läuft, wie Entscheidungen herbeigeführt werden und ob der User diesem Team wirklich vertrauen sollte. Spätestens seit dem "Fall eddy" ranken sich Mythen und Geschichten um das Anti-Cheat-Team der ESL. Die Kritiker sprechen von Inkompetenz, Bevorzugung, Beeinflussung und Fehlentscheidungen. Während des bioXar-Dilemma ausgelöst durch ghoul standen diverse Vorwürfe im Raum: Die ESL würde DkH bevorzugen, es gäbe eine Verbindung zwischen AC-Admins und Mitgliedern der kranken Horde, des Weiteren sei die Verurteilung von ghoul nicht einstimmig gewesen. Von den Gerüchten bei anderen Fällen will man gar nicht erst anfangen. Bisher wurden alle Gerüchte und Vorwürfe von Seiten der ESL dementiert, Beweise blieben allerdings aus. Der User soll bzw. muss darauf vertrauen, dass diese Aussagen korrekt sind. Nun äußerte sich ein ehemaliger AC-Admin gegenüber readmore.de und gestattet einen Einblick in den Arbeitsablauf des AC-Team. Aus diesem Gespräch resultierten stellenweise heftige Vorwürfe gegen die ESL. readmore.de konfrontierte daraufhin die Ligaleitung der ESL und bat um eine Gegendarstellung. Während der Diskussionen um eddy und ghoul ließ ESL-Direktor Jan-Philipp "TheFly" Reining in mehreren Statements verlauten, dass die Entscheidung zur Sperrung eines Spielers von drei Gremien bearbeitet wird. Den Core-Admins, dem AC-Team und ihm als Headadmin. Nur bei einer absoluten einstimmigen Entscheidung würde der Spieler gesperrt. "Generell gilt bei jeder Demosichtung, dass wenn nur ein einziger Anti-Cheat-Admin Zweifel hat, der Protest wegen Cheatens abgelehnt wird." Diese Einstimmigkeit wird vom ehemaligen AC-Admin nicht nur angezweifelt, sondern auch widersprochen. Laut seiner Aussage wurden in mehreren Fällen Spieler gesperrt, obwohl ein Admin der Verurteilung nicht zustimmte. Um das Verfahren des AC-Team zu verstehen muss aber erst das System erklärt werden. In einer Art Forum wird der Cheatprotest von den Admins bearbeitet. Dort sind Name des betroffenen Spielers, der erstelle Timetable, sowie die zu analysierende Demo aufgeführt. Daraufhin sichten mehrere Admins die Demo, erstellen einen eigenen Timetable und begründen mit dessen Hilfe ihre Entscheidung. Laut der ESL kann ein Spieler nur dann gesperrt werden, wenn das AC-Team einstimmig für die Verurteilung stimmt. Der ehemalige Admin behauptet aber, dass diese Entscheidungen nicht einstimmig sondern demokratisch getroffen werden. Stimmen drei Admins für die Sperre und einer für den Freispruch folgt trotzdem die Sperrung. Das gleiche folgt bei einem Verhältnis von 4:2. In bestimmten Fällen würde Baaschi, der AC-Teamleiter, sogar Analysen nach zwei Stimmen schließen, um eine schnelle Verurteilung herbeizuführen und Mehrarbeit zu verhindern. Die ESL behauptet, dass diese Aussage überdramatisiert wird. Laut Statistik gäbe es im Jahr nur zwei bis drei Fälle in denen ein Spieler trotz Freispruch eines Admins gesperrt wird. Im "Fall kodi" kam es zu solch einer Situation, so die Liga. Ein Admin war nicht von der Schuld des Spielers überzeugt und stimmte gegen eine Verurteilung. Allerdings seien parallel zur Demoanalyse weitere belastende Informationen und Fakten hinzugekommen, rechtfertigt die ESL ihren endgültigen Beschluss kodi zu sperren. Um welche Art von Informationen es sich dabei handelte wollte man nicht erläutern. Die vorzeitige Schließung von Analysen wollte bzw. konnte die ESL in dieser Form nicht bestätigen. Im Normalfall blieben diese solange offen, bis mindestens vier Admins ihre Stimme abgegeben haben. Allerdings räumte die Liga ein, dass in Stoßzeiten oder Urlaubsphasen auch weniger Stimmen akzeptiert werden. Dabei handle es sich aber meistens um Freisprüche und nicht Verurteilungen. Die ESL erwähnte in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass das AC-Team nicht stark besetzt ist und im Monat 100 bis 120 Cheatproteste bearbeiten muss. Auf jeden Admin kommen dabei 100 Stunden Demoanalyse im Monat. Des Weiteren würden weitaus mehr Cheater per Aequitas überführt als durch die Analyse des AC-Team. Zu Veranschaulichung führt die ESL die Statistik des Monats August an. Dort wurden 81 Cheatproteste an das AC-Team verwiesen, aus denen letztlich sechs Verurteilungen resultierten. Durch Aequitas wurden im gleichen Monat 100 Spieler überführt und gesperrt. Allerdings rechtfertigt die schwache Besetzung des AC-Team keine mangelnde Bearbeitung der Analysen. Der ehemalige AC-Admin bemängelte aber noch weitere Punkte: Laut offizieller Aussage der Liga werden die Entscheidungen der einzelnen AC-Mitglieder unabhängig getroffen. Dies soll ein Maximum an Objektivität garantieren. In dem besagten Forum zur Bearbeitung der Analysen kann allerdings jeder Admin die Entscheidung, sowie auch die Begründung des Vorangegangenen einsehen. Damit ist der folgende Admin nicht vor Beeinflussung und Vorurteilen gefeit. Auch die Art und Weise des Timetables lassen punktuell zu Wünschen übrig. So berichtet der ehemalige Admin von Aussagen wie "lol? gewusst?", die in den Timetables zu finden sind. Die ESL behauptet hingegen, dass diese Unabhängigkeit missverstanden wird. Es wäre richtig, dass alle Admins die Entscheidungen und Begründungen einsehen könnten. Dies resultiere aber aus dem Handeln als Team, welches auch die Besprechung von Cheatprotesten außerhalb des Forums beinhaltet. Aufgrund der Tatsache, dass jeder Admin einen eigenen Timetable zur Begründung ablegen muss, geht die ESL davon aus, dass die Unabhängigkeit gewahrt ist. Ob dies der Wahrheit entspricht bzw. in jedem Fall beachtet wird, bleibt trotzdem fraglich. Von Seiten des ehemaligen AC-Mitglieds folgt noch ein weiterer schwerer Vorwurf. Wieder ist es Headadmin Baaschi der in den Mittelpunkt der Kritik gerät. Angeblich soll dieser in mehr als zehn bekannten Fällen Support-Tickets geblockt haben. Ein Spieler der nicht durch Aequitas sondern per Analyse gesperrt wurde, hat das Recht auf eine zweite unabhängige Analyse der Demo. Diese Forderung erfolgt per Support-Ticket, welche Baaschi stellenweise blockte, um eine Zweitanalyse zu verhindern. In diesem Punkt räumt die ESL einen Fehler ein. Das Recht auf eine Zweitanalyse existiert, allerdings wurde es in der Vergangenheit nicht oft umgesetzt. Dies will die Liga zukünftig besser beachten und nicht länger vernachlässigen. Zu dem absichtlichen Blockieren von Support-Tickets äußerte man sich dagegen nicht. Letztendlich muss sich jeder User seine eigene Meinung bilden. Weder die ESL noch der ehemalige AC-Admin können bzw. wollen ihre Aussagen belegen. Trotzdem entsprachen alle Vorwürfe gegen die ESL und das AC-Team im Grundgehalt der Wahrheit. Auch wenn nicht in dieser dramatischen Form bestehen Fehler und Lücken im System des AC-Team, die ausgeräumt werden müssen. Die ESL verspricht Besserung, ob diese wirklich eintrifft wird aber niemand feststellen können. |
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